✎ Bärbel Kerber - Und was jetzt?


Titel: Und was jetzt?
Untertitel: Wie Frauen der Spagat zwischen Unabhängigkeit und Familienglück gelingt
Autor: Bärbel Kerber
Verlag: Selfpublisher
Ersterscheinung: 2003
Genre: Sachbuch
gelesen als: Taschenbuch
Rezension vom: 12.02.17







Klappentext:

Powerfrau, Single, Ehefrau? Kinder: ja oder nein? Beruflich durchstarten oder abbremsen? Die große Freiheit oder doch lieber häusliches Glück? Was will ich? Am liebsten von allem etwas. Aber wie soll das gehen?

Ob Karriereplanung oder Familienplanung - es ist wie verhext: Da kann heute jede Frau nach ganz eigenen Vorstellungen ihren Lebensweg wählen, doch Widersprüche machen es ihr schwer. Man nennt sie Rabenmutter, Heimchen am Herd, frustrierte Alleinerziehende, egoistischer Single – egal was sie tut, es ist immer falsch. So viele hohe Erwartungen werden an sie als Frau, Mutter, Partnerin oder Berufstätige gestellt. Und gleichzeitig kämpft sie auch noch gegen die eigenen Vorstellungen davon, wie sie es "richtig" machen muss.

Doch es gibt kein "richtig" oder "falsch".

Die Autorin zeigt selbstbewusst auf, wie man sich als Frau gegen das schlechte Gewissen und überhöhte Ansprüche zur Wehr setzen kann.



meine Meinung:

Lange schlummerte dieses Buch bei mir ungelesen. Auf der einen Seite wollte ich gerne wissen, was die Autorin uns mitteilen mag, auf der anderen Seite bin ich von Sachbüchern manchmal sehr enttäuscht. Nun fiel das Los aber genau darauf und ich nahm es mir vor - mit dem Hintergedanken, dass man Sachbücher ja sowieso nicht wie Romane runterliest.

Ich befinde mich seit geraumer Zeit in einer Situation, die mich fast jeden Tag nachdenken lässt..
Schon lange steht für mich fest, dass ich mal ein Kind haben mag. Früher wollte ich immer (sehr) jung Mutter werden - heute bin ich froh, dass ich all das, was ich geschafft und erlebt habe, entdecken durfte.

Nun ist die Frage nach dem Zuwachs aber sehr präsent geworden. Mein Freund und ich haben ausführlich darüber gesprochen und sind uns einig, dass wir kleine, trippelnde Füßchen um uns herum haben möchten.

Aber auch wenn die Sachlage unter uns geklärt ist, lässt sie mich doch den einen oder anderen Moment grübeln..

Wie möchte ich nach der Ankunft des Babys mein Leben weiterleben? Was werden die anderen denken - egal, für welches "Modell" ich mich entscheide? Habe ich den für mich richtigen Weg gewählt? ...? ...? ...?

Fragen über Fragen, die man auch nach dem Lesen der Lektüre nicht los wird, die aber nicht mehr so präsent sind, wenn man sich eines vor Augen hält: Es zählt, was DU möchtest - nicht, was die anderen von dir denken!

Bärbel Kerber stellt verschiedene Rollen vor, zeigt auf, für was frau sich entscheiden kann und hebt einige Aspekte ganz klar hervor. Ich glaube, ich habe noch nie in einem Buch sooo viele Stellen markiert wie in diesem, weil mir manche Aussagen einfach gefallen haben, selbst wenn sie nicht auf mich zutrafen.

Natürlich sind auch nicht so interessante Themen verarbeitet. Aber das ist mein persönliches Empfinden - vielleicht hat eine andere genau darauf gewartet.

Wer schon Bücher zu diesem Thema gelesen hat, dem wird wohl nichts Neues begegnen. Mich aber hat es in meiner Entscheidungsfindung bestärkt, auch wenn ich mich wohl erst, wenn die Situation tatsächlich eintrifft, festlegen werde. Ich weiß, dass an meinem Denken nichts falsch ist und dass ich dahinterstehen sollte - auch wenn es anderen nicht in den Kram passt.

Von mir bekommt die Lektüre eine Leseempfehlung - die vor allem an junge Leserinnen gerichtet ist, die vielleicht gerade an diesem Wendepunkt stehen oder sich schon mal damit befassen.

©2017 Mademoiselle Cake



Zitate:

"Was früher noch eine Selbstverständlichkeit war, ist inzwischen zur bewussten Entscheidung geworden - und macht damit die Frage »Kinder ja oder nein?« nicht einfacher." (S. 14)

"Egal, welche Entscheidung eine Frau heute trifft, sie muss sie ständig verteidigen." (S. 48)

"Freizeit ist heute nicht mehr nur Zeit für Muße und Sich-Treibenlassen.
Nein, man muss förmlich von einem Ereignis zum nächsten hetzen,
will dabei sein und bloß keine Veranstaltung verpassen.
Es gilt, das Leben auszukosten und nichts zu verpassen." (S. 78)

"Uns geht fast die Puste aus, und dennoch haben wir ständig das Gefühl, etwas könnte uns durch die Lappen gehen, wir könnten im Leben etwas versäumen." (S. 79)

..und das sagen andere:

~

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