✎ Grit Poppe - Andere Umstände


Titel: Andere Umstände
Autor: Grit Poppe
Ersterscheinung: 1998
Genre: Satire
gelesen als: Taschenbuch
Rezension vom: 20.08.16








Klappentext:

Mila Rosin bereut nichts. Weder dass sie ihren Englischlehrer erstochen hat noch den Mord an ihrem Psychologiedozenten. Mila rächt sich an den Männern, weil sie ihr den größten Herzenswunsch nicht erfüllen. Gnadenlos verfolgt sie ihre Ziele und treibt ihre Mitmenschen dabei fast professionell ins Unglück. Und das alles vor dem Hintergrund einer extrem emotionsgeladenen Zeit. Ein perfider Cocktail aus Unschuld und Blutrausch.



meine Meinung:

Als ich vor einiger Zeit Post von Grit Poppe im E-Mail-Fach hatte, war ich schon sehr verwundert..
Ich hatte vor einigen Jahren 'Abgehauen' gelesen und rezensiert und habe mir immer wieder vorgenommen, wieder mal ein Buch der Autorin zu lesen, denn ich mochte die Geschichte wirklich sehr.
Als die Autorin mich dann fragte, ob ich ihr erstes Buch, 'Andere Umstände' lesen und rezensieren mag, war ich zuerst Feuer und Flamme, aber dann doch sehr skeptisch..

Ich versuchte, mich ein wenig schlau zu machen, worum es in diesem Werk wirklich geht. Frau Poppe selbst schrieb mir: "[...]ziemliche Genremischung: Schwarze Komödie, Frauenroman mit historischem Hintergrund und Krimi in einem." Schon damals bekundete ich meine Zweifel, denn Satire ist so gar nicht meins. Krimis und Frauenromane schon eher, aber nicht bevorzugt. Historisches trifft jedoch meist voll meinen Geschmack - vor allem, wenn der Hintergrund die DDR ist.

Anfangs war ich auch guter Dinge, denn die Geschichte beginnt leicht. Zwar musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen, weil die Sätze teilweise schon sehr kurz waren und abgehakt geklungen haben.
Irgendwann fangen dann die Perspektivwechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart an. Das hat mir gut gefallen. So lernte man die Protagonistin Mila, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, gleich ein wenig kennen.

Leider konnte ich mich mit zunehmender Seitenzahl immer weniger in Mila hineinversetzen. Ich hätte auch einfach vielleicht ein paar Beschreibungen / Begründungen gebraucht, warum sie so gehandelt hat. Bis zum Zuklappen des Buches blieb mir diese Frau fremd. Andere Charaktere, mit denen man hätte Sympathisieren können, waren nicht vorhanden.

Auch fand ich die Geschichte nicht immer so ganz überzeugend. Es geschehen Dinge, die einfach so geschehen können, ohne, dass jemand diese hinterfragt. Klar gibt es Verbrechen, die niemals aufgeklärt werden, aber hier fand ich das schon nicht so ganz gut dargestellt.
Und die Thematik 'DDR' wird mir einfach zu wenig thematisiert.

Mich konnte die Geschichte nicht abholen und überzeugen, sie erreichte mich einfach nicht, ich fand keinen Zugang dazu. Ich lass in Zukunft wirklich lieber die Finger von Satiren.
Aber ich denke, dass es Lesern gefallen könnte, die diesem Genre wohlgesinnt sind.

©2016 Mademoiselle Cake

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